Turi2 schreibt in seiner Abendausgabe: “
Süddeutsche im Web mit Paid Content: Ausgewählte Zeitungsartikel erscheinen online nur noch als Snippet mit Weiterlesen-Button, der ganze Text kostet dann bis zu zwei Euro.“
Das beruhe auf eigenen Beobachtungen, heißt es weiter, als Beispiel wird dieses Interview genannt.
Das vorliegende Beispiel halte ich nicht für der Weisheit letzten Schluß. Warum? Wie kommt sich ein Leser vor, der bei Lektüre eines spannenden Textes ohne Vorwarnung an dieser Zahlschranke landet? Und selbst wenn ich vor Anwählen des Artikels deutlich darauf hingewiesen werde, dass es sich nur um einen Textausschnitt handelt, werde ich spätestens auf der unbequemen Archivseite stoppen: 2 Euro beträgt der Obulus für diesen Artikel, Nutzungsdauer 24 Stunden. Aber es wäre jetzt müßig, hier weiter im Nebel zu stochern. Wir haben per E-Mail bei Sueddeutsche.de-Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs nachgefragt, was die Münchner da planen.
Handfesteres zum Thema bietet Fudder-Projektleiter Markus Hofmann in seinem Gastbeitrag „Paid Content – Mein Déjà-vu-Erlebnis“ im Jepblog der Axel-Springer-Akademie.
Nachtrag 03.09.09: Antwort von Hans-Jürgen Jakobs
„Wir sind im Moment noch mitten in der Diskussion über die Einführung von Paid-Content-Angeboten. Weitere Schritte werden in der zweiten Monatshälfte besprochen. (…)
Im Gegensatz zu vielen anderen Häusern sind ältere SZ-Artikel kostenpflichtig. Es gibt ein funktionierendes E-Paper-Angebot, das wir ausbauen werden. Wenn wir en bloc Teile der SZ anbieten, betrachten wir das als E-Paper-ähnlich und verlangen Geld dafür, was womöglich Aggregatoren wie turi 2.0 ärgert.“
Nachtrag, 07.09.09
Jakblog, Christian Jakubetz beschäftigt sich auch mit dem Thema: „Lieber erst mal den Kunden beschimpfen…“